St. Ingbert - Stuttgarter SF 7.5-0.5
St. Ingbert und Hofheim traten an diesem Wochenende mit ihren
stärksten Aufstellungen an. Dies geschah nicht um Oos ein Bein zu
stellen, sondern um gegen uns zwei wichtige Punkte gegen den
Abstieg zu sichern. Aber obwohl Hedinn wiederum fehlte, waren
wir relativ optimistisch. Was aber am ersten Tag dann gegen
St. Ingbert geschah, habe ich bei einem Mannschaftskampf noch nicht
erlebt. Vielleicht lag es daran, daß wir uns eine Chance ausgerechnet
hatten, denn der Parallele zum 2-6 gegen die damals noch schwächeren
Plauener war offensichtlich. Nominell waren die Saarländer 4.5-3.5 Favorit,
also sollte die Sache relativ offen sein. Entsprechend gestaltete
sich auch der Kampfverlauf, bevor das Unglück hereinbrach.
Andreas und Dieter kamen bald unter Druck, wenn Dieter auch
erst zwei und dann noch einen Bauern als Kompensation besaß.
Severin hatte Vorteil bevor er die gegnerischen Türme auf seine zweite Reihe ließ.
Schaut man auf seine Partien, so fällt auf, daß er keine Probleme hat solange er
(mit Schwarz) auf Ausgleich spielt. Aber sobald er mehr will geht es regelmäßig
daneben. Dies ist das erste Indiz für die Theorie, daß Spielen auf Gewinn nur schädlich ist.
Denn gleiches trifft auch auf Thomas zu, der seine
Partien meist kompromisslos anlegt. Diemal hat er sich eine bessere Stellung
von Pirrot abnehmen lassen. Der Mannschaftsführer stellte ziemlich plump einen Bauern ein
und nutzte danach die immer noch vorhandenen Verteidungsmöglichkeiten nicht.
Eckhard hätte kurz vor Schluß noch einzügig ein Dauerschach
seines Gegners Bauer erzwingen können. Am längsten musste Igor ein
wohl haltbares Doppelturmendspiel gegen Marcelyn verteidigen, bevor er
seinem Gegner den entscheidenden Hebel gestattete. Aleksandar hatte zwar
nie Vorteil, aber vielleicht war das sein Glück. So hat er sich den halben Punkt
wenigstens nicht auch noch abnehmen lassen.
Stuttgarter SF - Hofheim 3.5-4.5
Am Sonntag gegen Hofheim waren die Ambitionen wohl verschwunden, denn
es lief deutlich besser. Zwar half hierbei, daß Igor gegen seinen
alten Mannschaftskollegen Jörg Hickl nach übertriebener Prophylaxe
froh war die Eröffnung überlebt zu haben, als er dann durch einen Einsteller seines Gegners
den Punkt geschenkt bekam.
1... Tad8?! ( 1... f4 2.Se4 Sfd5) 2.Sd4 f4?? 3.Sxe6+-
Auch Igor ist ein Beispiel für meine Theorie. Seine gewonnenen
Partien resultierten aus schlechteren Stellungen, wogegen er Bischoff komplett
überspielte bevor er noch verlor.
Eckhard spielte wieder seinen agressiven Stonewall, der auch diesmal seinem
Namen keine Ehre machte. In der folgenden Stellung hat er sich schon aufgelöst.
Es folgte 1... Dc5? 2.Lb1 g6 3.Tg1 Tf6 4.Sg5 Lxd5 5.Dh4 und nun half auch Lf3+ nicht mehr.
Im ersten Zug hätte Dd6 die Abwicklung verhindert und die Stellung unklar gehalten.
Andreas verpasste es nach der Eröffnung den gegnerischen Bauern auf e4 mit Vorteil mitzunehmen,
kam in eine passive Stellung und nahm ihn nun doch, was aber nun wesentlich teurer wurde.
Dieter wählte auch nicht die beste Variante gegen Pirc, opferte einen Bauern aber kam
nicht weiter. Nachdem sein Gegner eine Zugwiederholung ablehnte, stellte er in Zeitnot
eine Figur ein. Severin musste sich im Slawen verteidigen und hielt entsprechend der Regel
ebenso remis wie der Mannschaftsführer nach einer Duststrecke von vier Niederlagen.
Somit hing der Punkt an Aleksandar, der aber leider einen klaren
Vorteil mit zuletzt immer noch einem Mehrbauern im Endspiel nicht verwerten konnte.
Entsprechend der Theorie müsste das Spielen auf Gewinn am nächsten Wochenende verboten werden,
aber ob dies gegen die SG Porz helfen wird?
Durch die zwei Siege sind wir in der Vergleichswertung mit unserem
Reisepartner in Führung gegegangen. Haben mir doch mehr Partien gewonnen
als sie verloren. Allerdings wird auch diese Wertung nicht leicht, da
wir beide noch gegen Porz und Hamburg antreten müssen.
Die Partien sollten demnächst unter www.schachbundesliga.de
herunterladbar sein. Es lohnt sich auch immer auf den Seiten unseres
Reisepartners vorbei zu schauen.