Das letzte Stuttgarter Bundesligawochenende für wohl einige Zeit stand unter schlechten Vorzeichen. Nur mit Mühe konnte eine vollständige Truppe zusammen gestellt werden, was nicht an Unlust, sondern neben lang angekündigtem Urlaub von Eckhard und Thomas an den Windpocken bei Aleksandars Nachwuchs lag. Da aber bei unseren Gegnern rigorose Sparmaßnahmen dominierten, waren die Chancen im verschneiten Wiessee gar nicht so schlecht zumindestens Preetz noch abzufangen.


Stuttgarter SF - Mühlheim Nord 3-5

Wieder war der Mannschaftsführer schlechtes Vorbild - nach ziemlich chaotischer Anreise schon zu erahnen - und stellte nach bequem verlaufener Eröffnung simpel zwei Figuren gegen Turm und wackligen Bauern ein. Seine Stellung erholte sich davon nicht mehr.
Tomas spielte die Eröffnung einmal relativ flott, kam danach allerdings bald in Schwierigkeiten. Landa war wohl gut präpariert, bekam unangenehmen positionellen Druck und verwertete ihn sicher.
Nikola war nicht auf ein friedliches Resultat aus. Er komplizierte und versuchte bis ins Endspiel. Zum Schluß musste er die Notbremse ziehen und eine Qualität opfern, ohne aber in Verlustgefahr zu geraten bis zur folgenden Stellung:


1.h4? (1.Ld8/Lc3/Kc2=) Tf7!-+ Nach der Partie wollte er völlig frustriert das schachspielen aufgeben...

Andreas hatte diese Saison noch nicht viel zu lachen und nun musste er auch noch am dritten Brett ran. Fasst man sein Ergebnis an diesem Wochenende zusammen, hat er wohl in dieser Saison einfach nur zu tief gespielt.


Bauernzüge vor dem eigenen König sollte man vermeiden, heißt es. 1.... g5! stellt dem Gegner aber eine unangenehme Frage. Soll er der Dame helfen und die Felder c7 und b8 kontrollieren oder den schwarzen d-Bauern. Es geschah 2.Lc7 d3 und nach einigen weiteren Zügen entstand folgende Stellung:


1.e4? (1.Dd5) Lf3!-+

Wilhelm wurde von seinem Gegner nach bekanntem Muster überspielt, wehrte sich dann allerdings zäh gegen die gegnerische Bauernübermacht. Aber als auf beiden Seiten die zweite Zeitnot nahte, bekam er sogar eine plötzliche Chance:


1.Dg5? (1.g4! Dxc7+ 2.Tbd6-+ da der Läufer nicht weichen darf) hxg3+ 2.Kxg3 Dxc7+ 3.Tbd6 Tg8! 4.Df4 Dc3 5.Td7+! mit Dauerschach

Die Partien von Branimir und Dieter verliefen völlig ereignislos. Berichtenswert ist nur, daß letzterer es fast schaffte nach knapp 20 Zügen eine punktsymetrische Stellung auf das Brett zu zaubern. Bei Wolfgang wurde es gerade etwas interessanter als er probehalber einmal remis anbot, was unerwartet dafür aber berechtigt akzeptiert wurde.


Katernberg - Stuttgarter SF 5.5-2.5


Die ersten beiden Bretter gingen relativ ereignislos remis aus. Tomas hatte zwar den Willen, aber gegen den Igel des Gegners lief ihm wieder die Zeit davon.
Nachdem mein Gegner mich mit einem Nimzoinder überraschen wollte, ich aber bald seine Vorbereitung verließ, erhielt ich eine gute Druckstellung, die hier hätte verwertet werden können.


1.Tc1? (1.e3 Ta7 2.Lb5 b6 3.Td1 Idee Ta1-c1xc8+-) Se5 2.Tc7 Tc6 +=

Dieter griff mal wieder zum Tarasch und konnte folgendes Angebot nicht ablehnen:


1.Le3?! (1.Dd3) Txe3 2.fe3 Dxe3+ 3.Kh2 Te8 4.Dd2 Dxe2 5.Te1=

Als letztes Remis ist noch das von Andreas zu vermelden. Die Eröffnung lief schon wie so oft in dieser Saison, aber vielleicht hatte der Erfolg am Vortag ihn motiviert, jedenfalls klammerte er das Endspiel trotz Minusbauern zum noch Remis. In den verbleibenden Partien lief es nicht so gut. Branimir ließ seine Dame ungedeckt, was folgende Abwicklung erlaubte.


1.Sfe5 Sxe5 2.Sxe5 Lxe5 3.Dxh5 mit starken weißen Angriff

Wolfgang und Wilhelm spielten relativ passiv, ersterer übersah dann einen taktischen Schlag, letzterer wurde zwar noch aktiv, aber leider etwas zu spät.