Keine Überraschung beim Bruderkampf der Landesliga: 5,5 zu 2,5 für den Favoriten


Den Klassiker zum Auftakt (Dritte gegen Vierte) gab es am 23.09.12 in neuer Auflage mit teilweise interessanten Paarungen: Im Duell der Wiedereinsteiger verlor Marcus Stadler gegen Volodymyr Viskin leider schon früh einen Läufer ohne Kompensation. Gegen einen Routinier wie SF Viskin kann man da getrost die Segel streichen = Brett 7 ging schon nach 1 Stunde an die Dritte.

Deutlich war die Sache auch am benachbarten Brett 8: Hier bekam es Friedrich Gackenholz mit Altmeister Eberhard Herter zu tun. Der erschien nicht nur in der Kluft eines Bergwanderers inkl. Sonnenbrand und Kniebundhose, sondern spielte auch wie ein Gipfelstürmer - die Königsstellung wurde unter Figurenopfer im Sturm genommen, so ähnlich hat Eberhard auch vor 50 Jahren schon gespielt...2:0 für die Dritte!

Besser schlug sich Hans Pöthig im Veteranenduell gegen Uli Höschele: Trotz gedrückter Stellung und schlechtem Läufer verteidigte er sich standhaft und erkämpfte ein verdientes Remis, das gleiche schaffte Wolfgang Bareiß im Endspiel gegen Oskar Mock = an Brett 6 und 5 waren wir ebenbürtig.

Das Highlight für die Vierte setzte Jürgen Hartlieb an Brett 2 mit Schwarz gegen Alexander Wettengel: Ohne Angst vor Bauernschwächen vertraute er ganz auf die Kraft seiner 2 schwarzen Rösser, ständig stellte er neue furchtbare Gabeldrohungen gegen König und Schwerfiguren auf, zwischendurch hingen beide Damen, aber Jürgen hatte immer ein Stück weiter gerechnet - eine hochtaktische Partie, kreativ gespielt und überzeugend gewonnen wie in alten Zeiten!

Doch leider werden beim Mannschaftskampf keine Schönheitspreise vergeben und dies sollte der einzige Sieg für die Vierte bleiben: Ich selbst hatte Matthias Strobel an Brett 4 in einer königsindischen Stellung zu langem Nachdenken gebracht, mehr aber auch nicht: Am Ende waren wir beide in Zeitnot und die Verwicklungen nach der Linienöffnung wurden ausgeblitzt, wobei SF Strobel die besseren Nerven behielt und den vollen Punkt einfuhr.

Das gelang auch Pavel Aksenov an Brett 1, der nach langem Spiel gegen Vadym Kaplunov seinen Freibauern durchdrückte. SF Kaplunov hatte sich gegen einen starken Gegner gewohnt zäh verteidigt, spielte aber nicht am längsten:

Dieses Privileg gebührte Harald Schröter, der stark aufspielte und gegen Heinz Gerstenberger dank Mehrbauer lange auf Sieg stand. Leider war nach Vereinfachung und Turmtausch das entstandene reine Springerendspiel trotz Mehrbauer letzten Endes nicht zu gewinnen.

Die Ausbeute für die Vierte somit: Ein dicker Punkt (Jürgens Glanzpartie!) und 3 Remis. Das ist nicht so schlecht, wenn man sich vor Augen hält, dass die Dritte der Vierten im Schnitt 125 DWZ-Punkte überlegen ist und wir auch noch auf Stephan Stolz verzichten mussten.

Und möglicher Weise haben wir ja am Sonntag gegen den kommenden Meister verloren...

Florian Siegle