SSF 7 - Zuffenhausen 3 4:4


Während des Wettkampfes konnte sich keine der beiden Mannschaften einen größeren Vorsprung herausarbeiten, meist wurde der eingeheimste Punkt Minuten später wieder egalisiert. Ebenso charakteristisch, dass dabei die Hälfte aller Partien banal durch 'verlustig-gegangene' Figuren in Folge Unachtsamkeit, Hektik, Zeitnot, mangelnde Konzentration entschieden wurde.

Zur Chronologie:
Nach eineinhalb Stunden muss Franc Svetec feststellen, dass er seine Dame nicht mehr frei bekommt. Eingeklemmt zwischen den eigenen Figuren, kann sie der Bedrohung des gegnerischen Läufers nicht ausweichen und geht verloren. 0:1.
Minuten später zeigt Wilfried Gallmeister Stefan Scheidl, wozu sein vorgeschobener Bauer auch in der Lage sein könnte, wenn er darf. Nach Figurentausch und e4xf3+ verlöre Weiß die Dame.
Scheidl - Gallmeister


Weiß zieht 16. Dd2-c2 und verliert mit 16. ... Lh3xg2 den Springer. Der e4-Bauer darf nicht mehr nehmen, denn Scheidl gibt sich mit einer Figur weniger geschlagen. 1:1
Nachdem sie das Remisangebot ihres Gegners Andreas Giger abgelehnt hatte und auf Sieg spielt, verliert Biserka Brender am siebten Brett im allgemeinen Schlachtengetümmel doch noch eine Figur und muss ihre Partie aufgeben. 1:2
Kurz danach kann Neuzugang Evgeny Zaytsev am achten Brett mit seinem Sieg gegen Francesco Bantel zum 2:2 ausgleichen.
Die Waage scheint sich zugunsten der Schachfreunde zu neigen, denn Carmelo Giugno setzt seinen Gegner Stefan Werner matt. Es steht nun 3:2 für die Schachfreunde.
Wenige Züge vorher noch Stellungsvorteile gehabt und einen Mehrbauern besessen, gelingt es Gabriel innerhalb von vier Zügen Jörg Schmedemann zwei Bauern und eine Leichtfigur kompensationslos zu überlassen, die Partie ist damit zugunsten des Zuffenhauseners entschieden, 3:3.
Alles hängt nun von den beiden Spitzenbrettern ab, Enhkargal Budjav hat zwar 3 Mehrbauern, steht dafür aber in rasender Zeitnot, Anger hat einen Bauern weniger, dafür den fideleren Springer und das bessere Konzept.
Budjav kann seinen materiellen Vorteil nicht mehr verwerten, ist froh, die Partie vor der zweiten Zeitkontrolle beenden zu können und willigt in das Remisangebot seines Gegners Edgar Herzog-Tabar ein. Und Robert Anger spielt sein Endspiel souverän herunter, sodass auch Thomas Clemens einsehen muss, dass die Partie unentschieden ausgehen muss, und bietet ebenfalls ein Remis an. 4:4 der Endstand.
Die Siebte hat sich noch nicht entschieden, wohin in dieser Saison die Reise gehen wird, ob es ein Kampf gegen den Abstieg werden soll oder ob 'nur' der Klassenerhalt angestrebt wird oder man sich die Chancen auf den zweiten Aufstiegsplatz (wohl hinter Heumaden) bewahren möchte. Die Mannschaft hält sich nach drei Runden alle Optionen offen. Und die Konkurrenz macht es ihr bisher leicht.
Im nächsten Spiel am 11.12.05 gegen den Tabellen-Nachbarn Stuttgart-Ost sollten jedoch zwei Punkte mit nach Hause genommen werden. Das Potenzial dafür haben die Spielerin und die Spieler allemal. (ag.)