Türme, Turmopfer, eine Schummelchance und die Tabellenführung


Gegen die im Mittelfeld platzierten Hemminger gewinnt die Siebte mit 8:0.
Der Aufsteiger agiert in einigen Partien etwas unglücklich, fast widerstandslos fügt er sich in sein Schicksal und lässt sich alle Brettpunkte nehmen, nach drei Stunden Spieldauer ist der Wettkampf beendet.
Schon nach 45 Minuten der erste Punkt für die SF, der Hemminger Knut Voeth verliert einen Turm, Wilfried Gallmeister wickelt das gewonnene Endspiel souverän ab, 1:0.
Gleich danach Enghargal Budjavs Sieg gegen Markus Schneider, der nie eine Chance auf Ausgleich hat.
Marijo Matics Turmopfer in die Königsstellung überrascht Sven Lutzei am ersten Brett derart, dass er prompt die falsche Fortsetzung wählt, das Matt ist damit nicht mehr zu verhindern, 3:0.
Und Carmelo Giugno spielt überlegen Wolfgang Kugler auf Hemminger Seite aus, 4:0.
Alexander Huber ist gegen Gabriels Königsangriff machtlos, matt oder Turmverlust, Huber resigniert. 5:0.
Bleiben noch drei Partien, bei zweien stehen die Schachfreunde auf Gewinn, für Robert Angers Stellung geben die Kiebitze um's Brett herum jedoch 'keinen Pfifferling' mehr.
Am fünften Brett lässt Wolfgang Weisensel ganz cool seinen Turm stehen, soll Sebastian Kuntzer ihn ruhig nehmen, Weisensel bringt dafür seinen Freibauern durch. Kuntzer gibt kurz danach in hoffnungsloser Stellung auf.
Evgeny Zaitsev gewinnt gegen Wilfried Thonke zuerst den einen Turm, dann auch den anderen. Es steht 7:0 für die SF.
Und Robert Anger steht immer noch auf Verlust, dank Wolfgang Schallers Unentschlossenheit rettet er sich von Zug zu Zug. Und mit Schallers Hilfe nutzt er seine letzte Schummelchance: Durch ein Turmopfer stiftet er so große Verwirrung, dass sein Gegner die Dame einzügig einstellt. 8:0.
Das Ergebnis liest sich spektakulär und eindeutig. Aber weder ist die Siebte über sich hinausgewachsen, noch hat sie einen 'Lauf'. Vielmehr halfen die Gäste tatkräftig-unglücklich mit, den Sieg - auch in dieser Höhe - sicherzustellen.
Die nächste Begegnung auswärts gegen Fasanenhofs Zweite wird deutlich schwerer werden, abgeschlagen kämpft die Heimmannschaft um den Anschluss ans Mittelfeld und gegen den Abstieg und wird sich verbissen wehren. Dass sie unlängst zu siebt Heumadens erster Mannschaft ein Unentschieden abtrotzen konnte, muss den Schachfreunden zu denken geben.
Nachdem sich Spitzenreiter Heumaden 1 und der Dritte Wolfbusch 5 (zu siebt!) schiedlich-friedlich mit einem 4:4 trennen, übernimmt die Siebte - dank der höheren Brettpunktzahl (41 Bp.) - mit 12:2 die Tabellenführung, gefolgt von den punktgleichen Heumadern (35 Bp.). Wenn beide Mannschaften nicht doch noch in der Vorschlussrunde (05.03.06; Fasanenhof 2 - SSF 7 und Heumaden 1 - Gerlingen 5) 'patzen', kommt es am letzten Spieltag, 26.03.06 zwischen ihnen im Bürgerhaus West zum großen 'Showdown', in dem es um den Titel geht. Dabei wären die Gäste die Favoriten (in der letzten Saison endete die Begegnung mit einem 1,5:6,5-Debakel für die Schachfreunde), wären jedoch gezwungen, zu gewinnen, ein Unentschieden würde ihnen nicht reichen. Die Siebte besäße lediglich Außenseiterchancen. Wolfbusch und Zuffenhausen müssen mit je 9 Punkten auf Ausrutscher des Spitzenduos hoffen. Spielte es an beiden Spieltagen für sie, könnten sie noch in den Kampf um einen Aufstiegsplatz eingreifen. Spannung bis zum Schluss, was wünscht man sich mehr in der A-Klasse?
(ag.)