Kantersieg!


Zur Strafe für sein Fehlen beim letzten Spieltag durfte der Chronist diesmal auch gleich noch den Mannschaftsführer machen, da Harald Wohlt verhindert war, genauso wie Wolfgang Bareiß. Allerdings hat Harald indirekt zum höchsten Sieg der Saison beigetragen, da er bei der Nominierung der Ersatzleute wieder ein gutes Gespür bewies...
Tatsächlich ging am 25.02.07 in Backnang nur eine Partie verloren - und das ist entschuldbar, da Backnangs Haag am 1. Brett eine sehr gute Bilanz aufweist. Zwar hatte Volodymyr Viskin einen Mehrbauern, erhielt dafür aber eine passive Stellung, das gegnerische Figurenspiel erwies sich auf Dauer als übermächtig. Ab Brett 2 lief aber alles für die Schachfreunde: Mit Qualität weniger demonstrierte Herbert Lutz gegen Evgeny Pogorelov eindrücklich die Überlegenheit des Läuferpaares im Zusammenspiel mit einem Freibauern - eine Partie wie aus einem Guss, die seinen jungen Gegner im Endspiel ganz alt aussehen ließ. (Gut, dass Herbert nicht an Brett 3 spielen musste, im Vorjahr war er gegen Jana Gussakovski nicht ganz so konzentriert...) Diesmal bekam es Backnangs Schachamazone mit Vadym Kaplunov zu tun, der sich von außerschachlichen Reizen nicht beirren ließ und die Partie souverän bei vollem Brett für sich entschied. Auf der Siegerstraße befand sich auch Jürgen Hartlieb an Brett 4, das Endspiel mit einem soliden Mehrbauern sah vielversprechend aus. Leider übersah Jürgen kurz vor dem 40. Zug eine 3-malige Stellungswiederholung, so dass ihm Backnangs Reichert ins Remis entkam. Das war aber kein Beinbruch, denn erstens hatte sein Gegner bis dato mit die beste Bilanz und zweitens war der Gesamtsieg zu diesem Zeitpunkt schon zum Greifen nah. Dass der zum Schluss so deutlich ausfallen würde (3,5 Punkte an den hinteren 4 Brettern!) war dann aber doch überraschend. Meine Partie an Brett 5 gegen Mironov lief von Anfang an gut, zum Stellungsvorteil kam Qualitätsgewinn, das Randmatt ließ sich der Gegner dann nicht mehr zeigen. Stark Josef Rieder an 8: Trotz Minusbauer und Damentausch spielte er konsequent nach vorn und überrumpelte Hartmut Häußermann im Mattangriff - Türme und ungleiche Läufer, das ist halt immer gefährlich! Besser schlug sich der Bruder Ernst Häußermann an Brett 7. Dort hatte Hans Sax im Turmendspiel den aktiven König und mühte sich lange, aber der Backnanger hielt eisern dagegen. Die Punkteteilung zum Schluss war verdient, aber meiner Meinung nach hatte Schachfreund Sax die größere Hälfte.
Fehlt da nicht eine Partie? Natürlich, Siegfried Schlierf gegen Enkhjargal Budjav an Brett 6, den Schrecken der Landesliga. Mittlerweile frage ich nicht mehr, ob Schachfreund Budjav gewinnt, sondern nur noch wie. Diesmal war es ein Doppelturmendspiel mit Mehrbauer. Und für die Statistik: Die 100% stehen noch. 7 aus 7.
Der Mongolensturm geht weiter.

Florian Siegle