Die Spielstärke hat sich dann doch noch durchgesetzt


Die Liga ist schon komisch. Während wir versuchen irgendwie an die zum Klassenerhalt notwendigen Punkte zu kommen, sorgen sich andere um einen Aufstieg und den damit verbundenen Kosten. So scheint es bei unserem Gegner Schwegenheim zu sein, die letzte Runde im Topspiel gegen HP mit einer Rumpftruppe, gegen uns aber mit voller Truppe spielten. Aber dies hatte ich schon geahnt und ohne Wilhelms Freunde waren wir klar benachteiligt (ELO: 2.7-5.3).
Umso ärgerlicher ist es dann wie der Kampf verloren ging. Eine klare Gewinnstellung von Rolf Fritsch löste sich in der Zeitnotphase in nichts auf, aus meinem total gewonnenen Endspiel sprang wenigstens noch ein halber Punkt. Berücksichtigt man weiterhin, dass Karsten Volke vorne klaren Vorteil und Wolfgang Schmid im Endspiel wohl unnötig die Zeit überschritt, so wird das Dilemma deutlich.

I. Rausis - K. Volke


Als Karsten hier oder in analoger Stellung 1... Sxa2! spielte versank der Großmeister in längeres Nachdenken. Idee von Karsten war: 2.fxg4 Sxc1 3.Sxc1 Td8 4.Sd3 c4 5.S3f2 Td2 6.c3 a5 7.Kf1 a4 8.Ke1 Txb2! Sein Gegner fügte sich und spielte 2.Tb1 Le6 3. c3 wonach Karsten zwar einen schlechten Springer, aber einen Mehrbauern hatte. In der Folge verbrauchte er zu viel Zeit und musste vorsichtshalber Remis geben, als es noch insgesamt gut aussah.

K. Labeckas - G. Lorscheid


Nach der Zeitnot hatte ich eine Zugwiederholung vermieden, da ein ganzer Punkt notwendig war. Dann gewann ich auch einen Bauern und in dieser Stellung konnte ich den Sack einfach zumachen. 50... Tg8?! (50... Sf5 51.Se4+ Ke7) 51.Sxb7 Sf5 52.Td2 Hier hatte ich den Turm schon bis nach d8 gestellt aber zum Glück noch nicht losgelassen. D4 nehmen und c6 dabei decken sah ja auch hinreichend aus. Somit entging mir der einfache Gewinn mit 52... Sh4 53.Tf2 Tg3 Als ich das Maleur bemerkte blieb mir zum Rückzug zu pfeifen mit 52... Tb8? 53.Sa5 Se7 54.Kh3 Tb5 55.Ta2 Tb4 56.Ta4 Tb8 57.Ta2 Tg8 58.Tg2 Txg2 59.Kxg2 e5 60.dxe5+ Kxe5 61.Kh3

K. Labeckas - G. Lorscheid


61... Kd5? Mit nur noch ein paar Minuten auf der Uhr fehlten mir die Nerven noch einmal richtig reinzuschauen. Sonst hätte ich vielleicht (aber auch nur vielleicht) bemerkt, dass Weiß sich nun nach 61... Kd4 in Zugzwang befindet 62.b4 (62.Kh4 Ke3) (62.Sc4 Sg6) 62... Kd3!! 63.Kh4 (63.Sb7 Sd5) Ke3-+ Waren die Zeiten noch schon als man mit aus heutiger Sicht schier unbegrenzter Bedenkzeit solche Endspiele am Brett oder in der Pause erarbeiten konnte!

M. Meinhardt - R. Fritsch


Weiß hatte hier völlig den Faden verloren. Nachdem Rolf vorher schon eine Qualität verschmähte, hätte er hier mit 31... Td7 wieder alles kontrollieren können. Stattdessen folgte: 31... Sd6? 32.Lxd6 Txd6 33.Sxf5 Db6+ 34.Kh1 Lf6 35.Dh6 Da6? (35... Tde6 36.Txg6+=) 36.Tfg1 Td5? 37.Txg6+ hxg6 38.Dxg6+ 1-0