Überraschung verpasst


Am siebten Spieltag waren wir mit der Siebten zu Gast beim Tabbellenführer Zuffenhausen II. Nicht nur der unterschiedliche Tabellenplatz, sondern auch die große DWZ-Diskrepanz deuteten auf einen klaren Sieg der Zuffenhausener hin. Zudem hatten wir im Vorfeld mit einigen Absagen zu kämpfen und die zwei zur Verfügung stehenden Ersatzspieler waren bereits verplant. Als dann kurzfristig SF Torben Frey erkrankt ausfiel, war die Lücke nicht mehr zu schließen und wir mussten zur siebt unser Glück versuchen.
Als ich nach 45 Minuten eine erste Stellungsinspektion vornahm, sah es noch recht viel versprechend aus. Schachfreund Zaytsev an Brett 1 hatte in der Eröffnung einen Bauern geopfert, stand aber dafür aktiver. Ich hatte an Brett 2 mit Schwarz ausgeglichen und etwas mehr von Spiel. An den anderen Schwarzbrettern 4, 6 und 8 standen wir stabil. Nur Carmelo Guigno schien eine Qualität eingebüßt zu haben. Dafür stand Christian Mayer mit einem starken Läuferpaar klar besser. Dann jedoch kippte die Partie gegen uns, als Christian in eigene Angriffspläne vertieft die Dame einstellte. Auch Alexander Götzfried unterlag an Brett 8, nachdem er den geeigneten Zeitpunkt zum Vorstoß im Zentrum verpasst hatte und kurz darauf eine Gabel-Abzug-Kombination übersah.
Zeitgleich verspielte ich meinen erarbeiteten Vorsprung durch ungenaues Spiel und musste in Anbetracht eines schlechteren Endspiels mit entferntem Freibauer zum Remis abwickeln. Auf der Plusseite gewann Schachfreund Guigno nicht nur die Qualität zurück, sondern noch eine weitere ganze Figur! Auch an Brett 1 hatten wir eine klare Gewinnstellung, die aber nur in eine Remis umgemünzt wurde. Schachfreund Romer verteidigte sich an Brett 6 genau und konnte gegen seinen stärkeren Gegner Remis halten.
Mit 1,5 – 4,5 war das Spiel zwar verloren, dennoch kämpfte Mannschaftsführer Marijo Matic in bedenklicher Stellung weiter und nutzte die Ungenauigkeiten seines Gegners konsequent aus, um diesen zwar mit einem ganzen Springer mehr, aber ohne Bauern und Siegmöglichkeit das Spiel beenden zu lassen. An Brett 5 wurde die frisch gewonnen Figur zwar fast wieder eingestellt, da beim Gegner jedoch das Blättchen fiel, hatten wir wenigstens einmal den vollen Punkt mitgenommen.
Mit vollständiger Besatzung und etwas mehr Glück an den hinteren Brettern, wäre vielleicht mehr drin gewesen. So aber wurde die Überraschung verpasst und der Klassenerhalt wird an späteren Spieltagen gesichert werden müssen.

Lorenz Pyta