Das Punktesammeln geht weiter


Trotz der vorweihnachtlichen Zeit wurde uns auch am dritten Advent nichts geschenkt. Im Gegenteil gestaltete sich schon das Öffnen des Spiellokals in Gablenberg als unerwartet schwierig.
So wähnten wir Bernd Zäh mit Schlüssel Nummer eins noch in Amerika und Herbert Lutz mit Nummer zwei im Krankenhaus (von hier aus gute Besserung!).
Tatsächlich war Bernd Zäh allerdings am Samstag zurückgekehrt und der Schlüssel von Herbert in den Händen von Torben Frey.
Dank der Hilfe von Marijo Matic gelang es trotz Irrungen und Wirrungen trotzdem an einen Schlüssel zu kommen und parallel zum Spiel SSF 6 gegen Gerlingen unseren Gegner aus Botnang zu empfangen.

Nun begann jedoch die Zeit der Geschenke.
Das erste überreichte leider Sinan Altinisik, der dieses mal unverschuldet und krankheitsbedingt den Punkt kampflos abgeben musste.
Weiter ging es an Brett 1. Der botnanger Mannschaftsführer meinte statt eine Figur zu gewinnen lieber sei es besser selber eine für einen Bauern zu tauschen und stand schnell katastrophal.
Allerdings hatte es Schachfreund Giugno an Brett 3 versäumt den schwarzen König mittels Rochade zu sichern und ließ es so zu, dass die weiße Dame mit gefährlichen Schachgeboten ins schwarze Lager eindringen und auf Bauernraub gehen konnte. Bei meinem Rundgang entdecke ich an Brett 6 wie Moritz Haak einen Bauern gewinnen konnte. Jedoch schlug er ihn fataler Weise nicht mit der Dame, sondern mit dem Turm, so dass er Opfer eines Läuferspieß wurde und nun um das Remis kämpfen musste.
Dafür stand Alexander Sandmeyer, der als Ersatzspieler die Lücke in der Personaldecke gestopft hatte, überlegen mit Mehrbauer und besserem Spiel. Dabei ließ er sich durch taktische Tricks nicht beirren, tauschte konsequent alles ab und brachte das Bauernendspiel sicher nach Hause - ein starker Sieg und ein ganzer Punkt.
Etwa zeitgleich münzte ich meinen Zentrumsvorteil ebenfalls in einen Bauerngewinn um.
Bei Niel Haro verflachte die Partie und wurde Remis.
Carmelo Giugno musste hingegen die Waffen strecken, als der Dame neben zwei Bauern auch noch ein Turm zum Opfer fiel.
Moritz Haak hingegen verteidigte sich gut und schaffte es, Läufer+Bauer gegen Turm Remis zu halten.
Zu diesem Zeitpunkt stand es zwar 2:3, dafür standen wir an allen Bretter besser, da Schachfreund Romer auf Gewinn stand. In besser Stellung für seinen Gegner hatte dieser jedoch den Weißen Angriff unterschätzt und verlor einen Läufer, da er nicht mehr alle Drohungen und Gabeln des Springer parieren konnte.
Dann allerdings kippte die Partie von Evgeny Zaytsev, der trotz Mehrfigur unter heftigen Beschuss von Weiß geriet und so nur ein Remis erreichte. An Brett 4 erlangten wir dann jedoch den vollen Punkt, als die Mehrfigur mit einer schönen Kombination die Dame gewann.

Nun blieb ich als einziger bei Stand von 3,5:3,5 übrig und stand besser. Dabei war das Endspiel mit Mehrbauer und ungleichfarbigen Läufern sowie Turm und Dame nicht wirklich einfach. Da Schwarz doch einige taktische Drohungen hatte, befürchtete ich, die Stellung nachher noch in den Sand zu setzen. Nach dem Motto "lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach" bot ich Remis, das mein Gegner dankend annahm. In der weiteren Analyse stellte sich meine Entscheidung als richtig heraus, da ich wohl zwei Züge später die Qualität eingestellt hätte...

So ging das Punktesammeln fleißig weiter. Auch wenn vom Spielverlauf mehr drin gewesen wäre, haben wir es erneut geschafft, einem nominell stärkeren Gegner Paroli zu bieten.

Lorenz Pyta