Bundesliga, wir kommen


Zum ersten und wohl zum einzigen Mal in dieser Saison, waren wir in einem Kampf nicht der Favorit. Deizisau brachte in Bestbesetzung zweihundert Elopunkte mehr an die Bretter, musste aber gewinnen um im Rennen zu bleiben. Bei uns fehlte Christoph Mäurer und Sebastian Fischer. Dafür war das Urgestein Andreas Reuss und natürlich Vera Nebolsina mit dabei. Somit lautete die Titelbilanz des Matchs: 1 GM, 2 WGM, 2 IM, 1 WIM. Nicht schlecht für eine Oberliga.
Relativ schnell trennte sich Igor Neyman und unser passives Mitglied Valeri Bronznik remis. Valeri hatte wohl ausgeglichen, wollte aber gegen uns nicht wirklich spielen. Auch Andreas Reuss trennte sich bald remis. Zu diesem Zeitpunkt stand Robert hinten schon auf Gewinn und es sah insgesamt ganz gut aus.
Eigentlich hätte bis zur ersten Zeitkontrolle alles entschieden sein können. Aber der Mannschaftsführer schaffte fast das, was zur ungefähr gleichen Zeit Chelsea gegen Manu vollbrachte: Eine 3-0 Führung noch zum Unentschieden zu versauen. Es sei der Hinweis erlaubt, dass aus Sicht der Blechschachteln eigentlich nichts passiert war, denn ich hatte den Gewinn objektiv nie vergeben. Ob John Nunn bei diesem Gepatze seiner Regel gefolgt wäre, einem Zug nur dann ein Fragezeichen zu geben, wenn er zu einem anderen Ergebnis führt, ist trotzdem zu bezweifeln. Mein Gegner hatte sich in eine unangenehme Stellung drücken lassen und spielte das Endspiel griechisch: Der ersten aus Not geopferten Qualität musste er schnell eine zweite hinterher werfen um im Geschäft zu bleiben, aber das Resultat sah trotzdem traurig aus. Was ich habe dann noch daraus gemach habe, läßt auch Griechenland hoffen.
Endspiel Lorscheid - Mareck.
Axel Naumann verpasste gegen unser Ex-Mitglied Marina Manakov eine gute Gelegenheit und ging nach einem weiteren Fehler schnell unter:

M. Manakov - A. Naumann


16... Db4+? Sxf2! 17.Txf2 Lh4 18.d4 g5 sah sehr gut aus. 17.Kf1 Sd6 18.Lg4 Tf8 19.Tc1 Sf5 20.Tc2 g5? 21.Lxf5 exf5 22.Dh5 und der schwarze König erlag bald der gegnerischen Übermacht.
Petar hatte es mit dem starken GM Polak zu tun. Inzwischen ist er ja seit einiger Zeit Gelegenheitsschachspieler und so versuchte er die Sache ruhig angehen zu lassen. Aber auch Polak wollte die Katze nicht aus dem Sack lassen und so war Petars Problem der begleitende ungesunde Zeitverbrauch. So hatte er in komplizierter Lage noch noch zwei Minuten für einige Züge, sah ein Gespenst und konnte die Stellung nicht mehr zusammen halten.
An Brett zwei gab es eine Neuauflage der Spitzenpaarung des württembergischen 92er Jahrgangs. Hier war kein schnelles Remis angesagt. Stattdessen stand schnell ein scharfer Sizilianer auf dem Brett:

J. Hirneise - A. Strunski


Die schwarze Dame droht auf Abwege zu geraten, aber Andreas findet die beste Chance 22... d5 23.Dxd5? Dxd5 24.exd5 Tfe8 Hier schaute ich mal rein und hoffte als Fortsetzung auf genau das was dann auch folgte 25.Te3? Ld6! und Schwarz gewann.
Unsere Gastspielerin Vera Nebolsina hatte anfangs ein paar Probleme gegen das dritte Ex-Mitglied in Deizisauer Reihen Vesna Misanovic. Dies war sicher nicht einfach, wenn man zum ersten Mal in einer neuen Mannschaft spielt. Vesna hatte etliche Jahre kaum noch gespielt und vielleicht als Folge davon hielt sie der anhaltenden Spannung in der Stellung nicht stand und übersah eine Gabel mit Qualitätsverlust. Als Folge überschritt sie später dann die Zeit.
Robert hatte inzwischen einen gegnerischen Turm eingeladen und bekam kalte Füße

A. Schäfer - R. Gabriel


1... Dxg4+ 1... Lf4 2.gxh5 Dxh3 3.Txh3 g5 2.Dxg4 hxg4 3.Tf6 Tf8 4.Txg6+ Kh7 5.Txb6 Sf3+ Nachdem der Damenflügel abgeschrieben werden kann, zieht Robert die Notbremse. Aber 5... Ld2! 6.Ta6 (6.Txd2 Sf3+ 7.Kg2 Sxd2 8.Tb5 Sf1 9.Txa5 Kh6 10.Txc5 Se3+ 11.Kg3 Tf3+ 12.Kh4 Th3# ist auch schön) 6... Le1 7.Txa5 Se2+ 8.Kg2 Tf2+ 9.Kh1 Tf1+ 10.Kg2 Tg1#) 6.Kh1 Sh4 7. Kg1 Sf3+
Nun beträgt unser Vorsprung volle vier Punkte. Ganz sicher können wir allerdings noch nicht sein, da wir noch gegen Gmünd und gegen die an diesem Wochenende gegen eben diese mit 7-1 erfolgreichen Ulmer spielen müssen. Letztere werden in drei Wochen in Stuttgart erwartet, Spielort ist noch nicht geklärt, da im Bürgerzentrum eine andere Veranstaltung Vorrang hat.