Guter Saisonstart


Schwegenheim ist ein spezieller Gegner, wie man an den Aufstellungen letzter Saison sehen kann. Gegen die Schwachen werden die Bullen gerufen, gegen die Starken schenkt man ab. Es war klar, dass sie uns mit der Bullentruppe empfangen würden, auch wenn sie diese Saison durch den nicht ersetzten Abgang von Meinhardt nach Viernheim etwas schwächer wurde. Da aber auch noch ein weiterer fehlte, hielt sich plötzlich der ELO-Vorteil mit rund 600 Punkten in Grenzen. Somit war das Ziel, sich an den ersten sechs Brettern teuer zu verkaufen und hinten möglichst zu punkten.
Vorne hielt sich nur der Mannschaftsführer an seine Devise. Nach zwanzig Zügen hatte er die Zugwiederholung gegen den Schweizer IM Züger unter Dach und Fach. Nicht an die Vorgabe hielten sich Andreas Strunski am Spitzenbrett und Igor Neyman an Brett drei. Mit den weißen Farben überspielten beide problemlos ihre Gegner und ließen auch nichts anbrennen. Andreas Gegner GM Starostits opferte einen Bauern für Spiel und sah ihn nicht wieder. IM Tamas Horvath misshandelte einen Benoni gegen Igor und wurde von einer Zentrumslawine überrollt. Demgegenüber hatten Jaroslaw Krassowizkij, Mark Kvetny und Christoph Mäurer nicht nur mit nominell starken Gegnern sondern auch mit den schwarzen Steinen zu kämpfen. Jaroslaw bekamm ein gleiches Endspiel, verteidigte aber seinen schwachen Bauern falsch, verlor ihn und mit ihm die Partie. Mark und Christoph standen unter andauernden Druck in objektiv vielleicht nicht schlechteren Stellungen. Wenn man dann in Zeitnot hier und da nur den zweitbesten Zug findet, gehen gegen solche Gegner die Partien verloren ohne dass man wirklich viel falsch gemacht hat.
Hinten hatte eigentlich Sebastian Fischer nach der Eröffnung die vielversprechendere Stellung. Axel Naumann besaß zwar einen Mehrbauern, aber keine Perspektive auf Aktivität. Dann wählte Sebastian allerdings eine falsche Fortsetzung und vergab seinen Vorteil. Axel klammerte zäh und nutzte in Zeitnot seine Konterchancen zum Gewinn.
Somit gab es ein verdientes 4-4, wobei mit etwas Glück es auch ein Halber mehr hätte sein können. Die Saison wird zeigen wieviel es uns nützt. Schwegenheim wird seine Bullentruppe wohl diese Saison öfters auflaufen lassen müssen um die Liga zu halten. Das Liga-Orakel gibt uns nach dieser Runde eine Chance schon von über 11% die Klasse zu halten. Zu optistisch sollten wir aber nicht werden, denn gerade die Aufstellungs-Spielereien von Schwegenheim und auch anderer Teams sind nicht berücksichtigt und wirken sich nicht zu unseren Gunsten aus.
Nächste Runde geht es am 11.11 um 11 Uhr im Schloss Solitude gegen Untergrombach. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit nachdem wir unser letztes Auswärtsspiel dort im Bruchsaler Schloss austragen durten. Damals gab es auch in der zweiten Runde ein 4-4. Diesmal werden beide Mannschaften auf mehr hoffen.