Totgesagte leben länger


Diesmal gibt es den Bericht nur als Sekundär-Literatur, da der Autor beim Turnier in Cappelle weilt. Dank der Emails der Mannschaft konnte er sich aber ein ganz gutes Bild machen und ein paar interessante Momente herausfischen.
Ohne Petar hatten wir eigentlich keine Chance, die Badener waren glatter 5.2-3.8 Favorit. Aber Totgesagte leben länger. Andreas kam vorne gegen den Super-Großmeister Krasenkov erst garnicht auf den Gedanken auf Gewinn zu spielen. Im Shabalov-Slawen war klammern angesagt. Dabei gingen zwei Bauern verloren aber das Läuferpaar erlaubte Widerstand. Brechen hätte Krasenkov ihn hier:

M. Krasenkov - Andreas Strunski


Weiss steht etwas unkoordiniert. Es folgte 33.Dg3? Lc5 34.Dxh3 Lxd4 Ein Mehrbauer geht verloren und wegen schlechtem König lässt der andere sich nicht verwerten. Gewonnen hätte dagegen 33.e6!
Die folgenden Beispiele zeigen allerdings, dass das 4-4 nicht glücklich war. Christoph spielte einen Igel aus dem Lehrbuch. Er rollte die lange weiße Diagonale auf und bekam in Zeitnot folgende Stellung:

K. Kachiani Gersinska - Christoph Mäurer


34... Txe3?? 34... De4 35.Sd5 (35.Dd5 Dxf4) 35... Sd4+ 36.Kg1 Sf3+ 37.Kh1 Sd4+ ist remis 35.Lxe3 Sh4+ 36.Kg1 Sf3+ 37.Kf2 und der Angrif ist vorbei.
Auch Mark hatte seine verdiente Chance, nachdem er mit Schwarz gegen Dinger immer am Drücker war:

F. Dinger - M. Kvetny


33... f5? rettet den falschen Bauern. Es gewann 33... h5 34.Sxf7 Se3 35.g3 Lf5! und g3 oder c2 geht verloren.
Am meisten Spass machte jedoch wieder das Endspiel von Andreas Reuss:
A. Reuss - M. Schwarz

Eigentlich nichts los mag man denken, aber gerade dann wird Andreas wach. 53... Ke7? Kd8 ist remis. Nun legt der weiße König ein Glanzstück hin 54.d6+ Kd8 55.Ke5 Tb2 56.Kd5 h3 57.Kc6 1-0 Der schwarze Turm muss auf die Grundreihe wonach der weiße in ein paar Zügen von der anderen Seite matt setzt ohne dass Schwarz sich wehren kann.
Um Auf- und Abstieg ist noch vieles offen. Selbst wir haben immer noch eine minimale Chance. Kapriolen schlägt aber der "Kampf" um den Aufstieg. Viernheim hat den Klassenerhalt geschafft, trat mit Rumpftruppe gegen Hofheim an und gewann trotzdem. Nun sind sie Tabellenführer und müssen mit dem Problem fertig werden.