† Eberhard Herters Beerdigung am 9. August bei der Petruskirche Gablenberg


Eberhard Herters Trauerfeier fand am 9. August 2021 ab 14:00 Uhr in der Petruskirche Gablenberg statt. Unter Einhaltung von Corona-Abständen füllte die Trauergemeinde den Innenraum der Kirche komplett. Eberhard war ja Ehrenmitglied sowohl seines Vereins, der Stuttgarter Schachfreunde, als auch des Schachverbands Württemberg. Daher war das Schach durch zehn Personen aus beiden Organisationen vertreten. Vom Schachverband nahm Ehrenpräsident Hanno Dürr teil, vom Verein waren dabei Joachim Arendt, Hartmut und Wolfgang Schmid, Horst Vesper, Hans Pöthig, Dieter Migl und in Doppelfunktion Verein und Verband Claus Seyfried. Außerdem Rudolf Bräuning und Martin Hahn.

Den Großteil der Trauergemeinde aber stellten Pensionäre und aktive Angehörige von Eberhards ehemaligen beruflichen Wirkungsstätten, der Firma SEL und der Fachhochschule Esslingen. Darüber hinaus waren auch befreundete Familien aus dem Osten Stuttgarts vertreten. Insgesamt gab also eine große, sehr würdige Trauergemeinde Eberhard das letzte Geleit. Die Trauerfeier begann mit einer musikalischen Darbietung von Eberhards Sohn Rolf und seiner Partnerin auf Klavier und Geige, es folgten später ein Klavier- und Geigensolo, sowie ein Gesangsstück. Wir hörten eine sehr ausführliche Trauerrede von Pfarrerin Roos und ebenfalls Worte des ehemaligen 1. Vorsitzenden der Stuttgarter Schachfreunde und Geschäftsführers von Eberhards Firma HerterKom Joachim Arendt. Am Ende der Trauerreden sprach Pfarrerin Katharina Roos über das Mikrofon die Einladung Rolf Herters in das Stammlokal der Familie aus, die Alte Kanzlei am Schlossplatz.

Die Trauerrede von Pfarrerin Roos geben wir hier im Wortlaut wieder:

Lieber Herr Herter, liebe Frau Krajsek, liebe Angehörige, liebe Trauergemeinde,

als ich hier angefangen habe als Pfarrerin, da tagte der Theologische Arbeitskreis noch. Da habe ich Eberhard Herter kennengelernt - er kam ja oft noch dazu, auch von Hinterzarten aus. Und Eberhard Herter hat eifrig mitdiskutiert und kluge, gebildete Beiträge in die Diskussion eingeworfen, das ist mir haften geblieben. Unsere nächste Begegnung war dann im 42er; als er sich mir als genialer Erfinder vorstellte, der die alltägliche Lebensrealität in unserem Lande in Kürze zum Besseren wenden würde durch kleine Veränderungen in unserer Telekommunikation, die aber große Wirkung hätten. Und er überreichte mir ein ganzes Bündel - ich meine sogar handgeschriebener - Briefe an die Bundeskanzlerin und andere Größen des Landes.

Ein bisschen verwirrt stieg ich aus, unsicher, ob ich gerade mit einem Genie geredet hatte oder einem, der in seiner ganz eigenen Denke ein bisschen den nüchternen Blick für die harten Realitäten des Lebens verloren hatte. In den Folgejahren haben wir uns kaum mehr gesehen, aber immer wieder mal hat er mich angerufen, etwa, wenn er sich Sorgen machte um jemanden aus der Gemeinde, dem oder der er - erfolglos - zum Geburtstag gratulieren wollte. Ob ich etwas wisse …

Er war ein besonderer Mensch - hochintelligent schon immer, ein Kopfmensch, mit einem besonderen Faible für die Nachrichtentechnik und das Schachspiel. Er hat studiert an der TH Stuttgart, war 20 Jahre als Dozent tätig, Professor an der Fachhochschule Esslingen. Eine absolute Koryphäe seines Fachgebiets. Vier Fachbücher hat er verfasst und unzählige Studenten (wahrscheinlich nur ein paar wenige Studentinnen) ausgebildet; er war Rektor dort und - so haben Sie sich in unserem Gespräch ausgedrückt - «eine Ikone»; sehr beliebt bei den Studierenden. «Er war immer der erste, den man für die Exkursionen gefragt hat». Das lag wohl an seiner großen Kompetenz; vielleicht auch daran, dass man einen wie ihn auch gern bei den geselligen Runden in der Wirtschaft dabeihatte.

Er war gastlich dort und wohl auch großzügig und einer, der mit seinen vielen Geschichten zu unterhalten und zu inspirieren, vielleicht auch manchmal zu amüsieren wusste. Und dazu kamen sicher auch förderliche Zeitumstände. Die Jahre seiner Lehrtätigkeit fielen in eine Zeit, als die Nachrichtentechnik florierte und mit ständig neuen Innovationen die Investoren lockte. Alles schien möglich und viel wurde auch gemacht. Und Prof. Eberhard Herter hat an vorderster Front mitgemischt. Und ja auch große Erfolge gefeiert, so habe ich verstanden, und einen Namen gehabt in Fachkreisen und drüber hinaus“.

Claus Seyfried






















Der Kranz des Schachverbands Württemberg.