5,5 : 2,5 = hoher Sieg gegen Vaihingen II


Die Ausgangslage war für beide Mannschaften gleich: Wie wir mussten auch die Vaihinger in der 1. Runde gegen ihren "großen Bruder" antreten und wie wir wurden sie mit 5,5 : 2,5 verhauen. Die Frage war, wer sich nun im Duell der Kellerkinder nach oben verabschiedet und wer im Keller bleiben muss.
Kein Glück hatte Marcus Stadler an Brett 7: Er ließ sich den Financhetto-Läufer tauschen und blieb mit löchriger Königsstellung zurück, was sein Gegner zum Mattangriff nutzen konnte. Auch Brett 5 war bald im Hintertreffen, hier musste Wolfgang Bareiß mit einer Qualität weniger ins Endspiel.
Dafür spielten wir vorne groß auf: Vadym Kaplunov erkämpfte am Spitzenbrett wieder einmal ein sicheres Remis gegen einen Gegner mit DWZ 2000+. Harald Schröter an Brett 3 spielte konsequent gegen die geschwächte Königsstellung; zum Schluss drohte Matt und Damenverlust, worauf Vaihingens Queckenberg bei vollem Brett aufgeben musste. Stark auch wieder Jürgen Hartlieb an Brett 2: Auch er siegte überlegen im Sturm auf den entblößten König - zugleich eine späte Rache für Deizisau, wo Martin Pielawa ihm vor Jahr und Tag mal den Sieg im B-Turnier weggeschnappt hatte...man sieht sich halt immer 2x, auch im Schach!
Die Vorentscheidung brachte Friedrich Gackenholz an Brett 8, der gegen Pia Berger eigentlich immer besser stand und den vollen Punkt holte. Da machte es auch nichts, dass Wolfgang Bareiß sein Endspiel nicht mehr halten konnte, da die 2 restlichen Partien von Hans Pöthig und mir gewonnen aussahen.
SF Pöthig machte den Sack vollends zu: An Brett 6 hatte er gegen Ölke frühzeitig den schwachen Bauern a6 aufs Korn genommen und schließlich erobert, das Endspiel Turm und Springer mit weit vorgerücktem Mehrbauern brachte Hans Pöthig routiniert nach Hause.
Somit stand es bereits 4,5 : 2,5 für uns und ich hatte gegen Ferdinand König folgende Stellung auf dem Brett (Diagramm):

F. Siegle - F. König



Die letzten Züge waren 53. Sd4-f5, a5-a4. Muss sich Weiß jetzt um den schwarzen Freibauern kümmern oder gibt es ein Matt? Auf h4 mit der Drohung Tg5 matt hat Schwarz noch die Verteidigung h6. Also muss man h6 verhindern: 54. Tg4! Nicht so schwer zu finden, wenn der Mannschaftskampf schon gewonnen ist und man genügend Zeit auf der Uhr hat, um alles auszurechnen... 54. - a3. (h6 ist natürlich gleich matt wegen Sg7). Aber so geht es auch: 55. Sg7+, Kh6 56. h4, a2 57.Sf5+ Kh5 58. Tg5 matt - was zu beweisen war. So ein Fund entschädigt einen für viele Patzer!