Befreiungsschlag



In dieser Saison sind die Gastgeber zum ersten Mal verpflichtet die Partien einzugeben und so hoffte ich bis heute vielleicht doch noch die Notationen zu bekommen um hier kompetent berichten zu können. Komischerweise verschwinden die Partien dann aber irgendwo in einem schwarzen Loch und wenn die Heimmannschaft aus mir nicht bekannten Gründen auch nicht mitspielen will, gibt es halt hier nur einen Minireport.
Jahr für Jahr haben wir immer etwas nervös auf die Paarung gegen Deizisau geschaut. Wenn die mit allen spielen, kann dies sehr unangenehm werden. Stattdessen kamen wir mit starker Truppe immer gegen eine Notauswahl. Diesmal ist die Sache für den Aufstieg ja schon gelaufen und ich machte mir keine Sorgen. Glücklicherweise stand Andreas Reuss mal wieder im Aufgebot, denn heuer spielte unser Gegner fast mit seiner besten Mannschaft und die Chancen waren plötzlich gleich verteilt. Nach zwei Stunden gefiel der Zwischenstand auch nur unseren Gegnern, aber dann wurde es immer besser. Zwar verloren Andreas Strunski und Rolf Fritsch Partien, wo es nicht notwendig war. Igor und Mark spielten relativ ereignislos remis. Aber beim Rest hatten wir dann die Nase vorn. Martin arbeitete etwas gegen den Nimbus vom achten Brett und gewann, nachdem er seinen riesigen Vorteil zuerst verschenkt hatte sogar zweimal. Gerd lehnte ein Gambit unter Damentausch und Rochadeverlust ab. Einem Philidor Spieler kommt dies aber entgegen und so ging es von da an nur noch aufwärts. Etwas Glück hatten dann Christoph, der gegen Valeri Bronznik in einem Endspiel mit Bauern für einen Springer landete, das plötzlich nicht mehr so gut aussah bis sich das Pferd dann verhoppelte. Höhepunkt war die Partie von unserer Münchner Aushilfe:

J. Hirneise - A. Reuss


Bei schon knapper Zeit steckte Andreas einen ganzen Turm ins Geschäft. 16... Txg2?! 17.Kxg2 e5 Das kam für Jens natürlich etwas überraschend, die Zeit wird knapp. Schwarz droht offensichtlich Einstieg auf f4 und h3. Jens folgte dem natürlichen Reflex das Einbruchsfeld zu decken und mit dem Monarchen zu verschwinden und zog 18.Th1? Hiernach ist das Opfer korrekt. Stattdessen sagt die Blechkiste, dass wahlweise 18.fxe5 und 18.Kg3 gewonnen hätte. Aktiver König verteidigt sich selbst!! Tal hätte nach seinen Partien über deren Kommentare sicher auch nur geschmunzelt. Es folgte 18... Sf4+ 19.Kf1 Sxe2+ 20.Dxe2 Df5 und die Fesslung entschied die Partie.
Schönaich gedachte dank unseres Unvermögens weiter sparen zu können. Drei eigene Spieler erbrachten drei Niederlagen. Nachdem dies schief ging ist nun Jedesheim erst einmal auf und davon...