SSF IV verliert gegen den Favoriten, schlägt sich aber ordentlich


In der Landesliga hieß es zum Auftakt immer » 3. gegen 4. « insofern war das in der Bezirksliga, Staffel 2, eine echte Umstellung - anstatt sich wie früher erst bei einem Bruderkampf warm zu laufen, ging es gleich in die Vollen:  Mit der Spvgg Böblingen bekamen wir es schon in der 1. Runde mit dem TopTeam zu tun.

Jürgen Hartlieb und Stephan Stolz an Brett 1 und 3 hatten die mit Abstand DWZ-stärksten Gegner. Beide wurden schon im Mittelspiel taktisch auf dem falschen Fuß erwischt, so dass wir früh in Rückstand gerieten. Christian Mayer hatte an Brett 2 einen Bauern weniger, ich an 4 einen mehr, der Rest schien mehr oder weniger ausgeglichen. Entsprechend lehnte ich Remis ab, was beim 1. Mal berechtigt war, beim 2. Mal fraglich und ein 3. Remisangebot gab es nicht mehr, denn ab da stand ich auf Verlust.

Das Endspiel von Wolfgang Bareiß an Brett 6 sah remis aus und endete auch so, Herbert Lutz an 7 unternahm bei Damen und ungleichen Läufern noch Gewinnversuche, der Gegner erzwang aber ein Dauerschach. Danach hatte Böblingen schon 4 Punkte beisammen. Vor dem Hintergrund begnügte sich sich der Gegner von Vadym Kaplunov an Brett 5 in einem gewinnträchtigen Turmendspiel trotz Mehrbauer ebenfalls mit Remis, wodurch der Mannschaftssieg für Böblingen mit 4,5 Punkten vorzeitig unter Dach und Fach war.

Das Highlight des Tages aus SSF-Sicht waren die Partien an Brett 2 und Brett 8. Hinten konnte Ersatzmann Wolfgang Weisensel die Partie gegen Böblingens Lech ausgeglichen gestalten, im reinen Bauernendspiel griff der Gegner schließlich fehl und erlaubte einen schulmäßigen Durchbruch mit Damenumwandlung, was sich SF Weisensel nicht entgehen ließ - man spielte bis zum Matt. Voller Punkt gegen einen um 350 DWZ Punkte stärkeren Gegner, Respekt!

Beeindruckend auch das Debut von Christian Mayer an Brett 2: Den Bauern zurückgewonnen, den Gegner in Zeitnot gebracht und als der Pulverdampf sich verzogen hatte, hatte Weiß sich eine überlegene Stellung aufgebaut. Mit 2 Türmen auf der 7. Reihe und einem starken Läufer nutzte Christian die eingeklemmte Stellung des schwarzen Königs auf sehenswerte Weise aus, Böblingens Gibicar blieb nur die Wahl zwischen Matt und Figurenverlust.

Das war dann doch ein versöhnlicher Ausklang, der für den Rest der Saison hoffen lässt!


22.09.2015       F.Siegle     (über das Match vom 20.09.2015:   SSF 4 - Spvgg Böblingen 1   3½ - 4½)